Leitbild des Charlotte Bühler Instituts

Gravierende gesellschaftliche Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Bildung und Entwicklung junger Kinder veranlassten einen Kreis von Fachleuten, ein überparteiliches Forum zu schaffen, das sich mit dem Stellenwert junger Kinder in Familie und Gesellschaft beschäftigt. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung wurde 1992 die Charlotte Bühler-Gesellschaft (e.V.) mit dem Ziel gegründet, ein Institut zu führen, das Theorie und Praxis der Kleinkindforschung miteinander verknüpft.

In Würdigung der großen Leistungen von Charlotte Bühler auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie wurde diesem Institut der Name „Charlotte Bühler Institut für praxisorientierte Kleinkindforschung“ gegeben. Charlotte Bühler gilt als Begründerin der empirischen Kleinkindforschung, die als „Wiener Schule“ Weltruf erlangte.

Im Hinblick auf die Entwicklung eines europäischen Kulturraumes kommt dem Institut eine integrierende Funktion zu. In Fortführung der österreichischen Tradition auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie kann es zur Lösung von Problemen beitragen, die sich beim Zusammentreffen unterschiedlicher Gesellschaftssysteme zeigen.

Ziele des Charlotte Bühler Instituts

  • Fortführung der österreichischen Tradition der Entwicklungspsychologie und Weiterentwicklung der Elementarpädagogik durch wissenschaftliche Untersuchungen unter Einbeziehung anderer Disziplinen, wie z.B. der Ökopsychologie, der Bildungsforschung, der Kindersoziologie etc.

  • Erfahrungsaustausch zwischen Theorie und Praxis im Bereich der elementarpädagogischen Forschung mit dem Ziel der gegenseitigen Anregung; Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis; Aufgreifen von Problemen und Fragestellungen als Anstoß für wissenschaftliche Forschung.

  • Analyse gesellschaftlicher Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Lebenssituation von jungen Kindern sowie das Arbeitsfeld von ElementarpädagogInnen (z.B. Erwerbstätigkeit der Eltern, Scheidung, Eineltern- oder Patchworkfamilien, Migration und kulturelle bzw. sprachliche Vielfalt etc.).

  • Erarbeitung von Modellen zur Sicherung der pädagogischen Qualität in der elementaren Bildung.

  • Initiieren einer Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen, die auf die Verbesserung der Situation junger Kinder Einfluss nehmen können, z.B. KindergartenpädagogInnen, PsychologInnen, FrühförderInnen, ÄrztInnen, ArchitektInnen, KinderanwältInnen, etc.

  • Dokumentation und Verbreitung von wissenschaftlichen Vorhaben und Forschungsergebnissen durch Publikationen, Veranstaltungen und wissenschaftliche Kongresse; Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen.

  • Weiterbildung von Eltern und PädagogInnen hinsichtlich neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, die für die Bildung und Entwicklung junger Kinder sowie für die Elementarpädagogik von Bedeutung sind.

  • Öffentlichkeitswirksame Vertretung der Anliegen von Kindern in unserer Gesellschaft, Konsequenzen für gesetzliche Bestimmungen etc.

  • Bereitstellen von wissenschaftlichen Erkenntnissen als Entscheidungshilfe für VerantwortungsträgerInnen auf politischer Ebene.